Bericht von Stephan Mondry / Rettungshundearbeit beim THW
Wer sind wir:
Mein Name ist Stephan Mondry und ich wohne mit meiner Frau Beate in Nottuln im schönen Münsterland in NRW. Wir haben seit dem 25.09.2015 die Hündin Golden Lining „Belana“ aus dem B Wurf.
Ich werde bei der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) im Ortsverband Havixbeck als Technischer Berater und Gruppenführer der Fachgruppe Ortung ehrenamtlich eingesetzt.
Diese THW Fachgruppe setzt sich aus 12 speziell ausgebildeten Rettungskräften und mindestens drei DIN geprüften Rettungshunden der biologischen Ortung zusammen.
Die Teams werden für Einsätze im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes zur Ortung verschütteter und vermisster Personen eingesetzt. Unterstützt werden z.B. Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutzstäbe in schwierigen und großen Schadenslagen, wie Erdbeben, Gasexplosionen, Erdrutsche, Terroranschläge, Vermisstensuche oder im Bereich der humanitären Hilfe bei Einsätzen im Münsterland, aber auch bundesweit und international.
Diese besondere Fachgruppe Ortung Typ A des THW ist keine „Rettungshundestaffel“ im üblichen Sinne, da man sich bei der Suche nach Personen nicht nur auf das Hilfsmittel „Hund“ mit einer hohen Suchgeschwindigkeit und Suchpräzision beschränkt, sondern auch auf weitere zusätzliche spezielle technische Ortungsgeräte die vorrangig in der Trümmersuche eingesetzt werden. Bei der Technische Ortung wird z.B. auf akustische Ortungsgerät mit seismischen Sensoren und unter anderen die optischen Ortungsgeräte wie Endoskopkamera, Searchcam, Nachtsichtgerät, Wärmebildkamera und Bioradar zurückgegriffen. Diese Zusammenarbeit zwischen Hund und Technik macht die Besonderheit der THW-Fachgruppe Ortung aus und ermöglicht bei Einsätzen eine sehr effektive und schnelle Lokalisierung vermisster Personen. Auch können die Ortungshelfer weitere und andere THW Bergungseinheiten bei der Erledigung ihrer Aufgaben unterstützen und ergänzen.
Seit einigen Jahren haben Belana und ich mich für die Schnelle–Einsatz–Einheit–Bergung–Ausland (SEEBA) der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk qualifiziert. Für diese erweiterte ehrenamtliche Aufgabe werde ich als Auslandsexperte in der SEEBA eingesetzt.
Die THW SEEBA ist ein Instrument der Bundesregierung für Rettungs- und Bergungseinsätze im In- und Ausland und weltweit einsetzbar. Sie erfüllt die Internationalen Qualitätskriterien der International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) der Vereinten Nationen.
Die Alarmierung der Spezialkräfte erfolgt über das Bundesministerium des Inneren. Die Helfer und Helferinnen sind nach der Alarmierung spätestens in sechs Stunden mit ihrer 15 Tonnen luftverlastbaren Rettungsausstattung und Rettungshunden am Flughafen abflugbereit. Diese kleinen SAR Einheiten leisten schnelle und effektive technische Hilfe nach Erdbeben und anderen Unglücksfällen weltweit. Ihre Hauptaufgabe ist die Ortung und Rettung von verschütteten Personen. Die SEEBA Rettungskräfte können sich 10 Tage autark selbst vor Ort versorgen und sind somit unabhängig von zerstörter Infrastruktur.
Belana und ich waren bei vielen Flächensuchen in Deutschland im Einsatz aber auch z.B. im Winter 2019 auf der Internationalen EU Modell Vollübung in Tingleff Dänemark und bei der großen Explosion im Hafen von Beirut im Libanon als Dog Handler im Einsatz.
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