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Wieviel Beschäftigung braucht ein Golden Retriever aus Arbeitslinie

Hundetraining in Wahrenholz Mercedes Merkel
Golden Lining Dyala, auch ein Hund aus Arbeitslinie kann chillen!

Die Vorfahren dieser Linien wurden erstrangig für die Jagd eingesetzt. Ihr Job war die Arbeit nach dem Schuss, das Apportieren. Die Zucht basierte u.a. auf der Selektion der dafür notwendigen Eigenschaften. Wie allgemein bekannt, sind dies die so beliebten Wesenszüge eines Golden Retrievers, wie freundlicher Umgang mit Artgenossen und Menschen, sanft, intelligent, aufmerksam. Für die Jagd sind auch Merkmale wie bewegungsfreudig, ausdauernd im Verfolgen von Zielen, Finderwille, Geländehärte, Wasserfreude und ein gewisses Maß an Wildschärfe gewünscht. 

All dies sind Eigenschaften, die so zu sagen "im Hund drin stecken", sogenannte Anlagen. Wenn ich von Beschäftigung spreche, dann meine ich damit, dass man diese Anlagen fördern oder zumindest kanalisieren muss, da ein Hund aus Arbeitslinien z.b. durchaus weiss, was jagen bedeutet. 

 

Wir dürfen nicht vergessen, dass Hunde im Idealfall 18 bis 20 Stunden Ruhezeit am Tag haben sollten. Um Leistung erbringen zu können, ist es wichtig, ausgeruht und ausgeglichen zu sein. Hunde aus Arbeitslinien sind nicht mit nervösen Hunden ohne On/Off Schalter zu verwechseln! Ein Hund, der ständig "unter Strom" und gestresst ist, kann nicht lernen! Es ist ein Klischee, dass ein Hund aus Arbeitslinie tägliche Beschäftigung braucht. Auch die Vorfahren unserer heutigen Golden Retriever wurden nur saisonal für die Jagd eingesetzt. Der Rest des Jahres verbrachten sie mit Chillen und Warten auf die nächste Jagdsaison!

 

Unser Ziel ist es, aktive, unternehmungslustige Hunde zu züchten, die gerne für jede Aktivität zu haben sind, ohne dies unentwegt einzufordern! Für mich ist es keine Frage der Linie sondern viel mehr der Erziehung wie sich mein Hund im Zusammenleben verhält und wie gut er gelernt hat auch mal zu entspannen.

 

Um auf einen zeitlichen Rahmen zu kommen, würde ich 1 bis 1,5 Stunden Freilauf im Schnitt pro Tag als ausreichend bezeichnen. Dies bedeutet auch mal 1 oder 2 Ruhetage mit kleinen Schnüffelrunden und dann 1 oder 2 Trainingstage mit 2 oder 3 Stunden Bewegung. Auch hier gilt Qualität vor Quantität!!

Wichtig ist nicht nur die körperliche Auslastung im Fokus zu haben. Hunde müssen geistig gefördert werden. Nicht anders als beim Menschen, ist es auch beim Hund wichtig immer wieder neue Synapsen zu bilden.

Dies kann in Form von ungewohnten Bewegungsabläufen sein, wie z.B. Rückwärtsgehen und vielen anderen "Tricks", welche in Zusammenhang mit der körperlichen Fitness stehen. Aber auch Geruchsunterscheidung kann eine schöne Art der Beschäftigung sein. Lernen Sie ihrem Hund z.B. 10 Teesorten zu unterscheiden.

Es gibt natürlich auch ganz tolle Beschäftigungsmöglichkeiten, welche für die Eigenschaften eines Retrievers geradezu perfekt sind. Viele dieser Sparten können, müssen aber nicht mit Wettkampfambitionen betrieben werden. Zu den bekanntesten zählen u.a. Rettungshund, Spürhund, Fährten, Dummysport, Jagd, Mantrailing, Lawinenhund oder Obedience. 

 

In den kommenden Artikeln werden einige meiner Nachzuchten Berichte zu unterschiedlichen Sparten schreiben. Schauen Sie einfach wieder mal rein!

 

 

 

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